Liebe Brüder, haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.
Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit einem goldenen Ring und in herrlicher Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung, und ihr sähet auf den, der herrlich gekleidet ist, und sprächet zu ihm: Setze du dich hierher auf den guten Platz!, und sprächet zu dem Armen: Stell du dich dorthin!, oder: Setze dich unten zu meinen Füßen!, ist’s recht, dass ihr solche Unterschiede bei euch macht und urteilt mit bösen Gedanken?
Hört zu, meine lieben Brüder! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn lieb haben?
Ihr aber habt dem Armen Unehre angetan.
Sind es nicht die Reichen, die Gewalt gegen euch üben und euch vor Gericht ziehen?
Verlästern sie nicht den guten Namen, der über euch genannt ist?
Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter.
Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. Denn der gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.«
Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes.
Redet so und handelt so wie Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.
Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat;
Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.
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Zwei Texte haben wir heute morgen gehört:
Die Erzählung von Kain und Abel.
Und die Geschichte vom Barmherzigen Samariter,
die Jesus dem Schriftgelehrten erzählt.
Zwei Texte, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Und die doch direkt etwas miteinander zu tun haben.
In meinen Ohren gibt die eine Geschichte die Antwort auf die Frage der anderen.
„Soll ich meines Bruders Hüter sein?“, fragt Kain.
Und Jesus antwortet genau auf diese Frage:
„Ja, das sollst Du“.
Und nicht nur der Hüter deines Bruders.
Auch deiner Schwester, deiner Familie, der Menschen, die um dich herum sind.
Und noch weiter: Auch die, die weit weg wohnen, die womöglich sogar einem anderen Volk angehören, auch die haben ein Recht auf Deinen Schutz und Deine Hilfe, wenn sie in Not geraten. Auch deren Hüter sollst Du sein - so wie der Samariter sich zur Hilfe an dem Menschen verpflichtet gefühlt hat, der auf dem Weg nach Jericho unter die Räuber gefallen war.
Aber diese Antwort, die Jesus gegeben hat, findet viel zu selten Gehör.
Vielleicht muss man sogar sagen:
Wir, auch wir, die wir diese Antwort Jesu kennen,
stellen trotzdem weiterhin die Frage, die Kain stellt:
Und wir handeln eher so wie Kain.
Und eher weniger so wie der Samariter.
Nein, wir morden nicht.
Wir erschlagen niemanden.
Aber den Neid Kains,
die Missgunst, das Gefühl, zu kurz zu kommen,
das alles kennen wir gut.
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Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.
Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war,
dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten;
in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt,
seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,
zum Lob seiner herrlichen Gnade,
mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden,
nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich hat widerfahren lassen
in aller Weisheit und Klugheit.
Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss,
den er zuvor in Christus gefasst hatte,
um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre,
dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist.
In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden,
die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt,
nach dem Ratschluss seines Willens;
damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben,
die wir zuvor auf Christus gehofft haben.
In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt,
nämlich das Evangelium von eurer Rettung –
in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet,
versiegelt worden mit dem heiligen Geist, der verheißen ist,
welcher ist das Unterpfand unsres Erbes,
zu unsrer Erlösung,
dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.
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Spüren Sie noch etwas?
Ich meine Ostern -
Spüren Sie noch etwas von der Stimmung in der Osternacht?
Am Ostermorgen?
Von der unbändigen Freude, die wir da gefeiert haben.
Von der Freude darüber, dass unsere Welt nicht im Dunklen bleiben muss.
Dass etwas hereingebrochen ist in unsere Welt, und sie niemals mehr die gleiche sein wird.
Seit damals, als Gott Jesus Christus von den Toten auferweckt hat?
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Der heutige Predigttext mutet uns eine auf den ersten Blick reichlich fremde und altertümliche Geschichte zu. Eine Geschichte vom Volk Israel in der Wüste.
Von Schlangen und einem wundersamen Gegenmittel gegen ihr Gift.
Auf den ersten Blick fremd sage ich, nur auf den ersten Blick fremd. Ich glaube tatsächlich, dass sich unter den alten Bildern und Vorstellungen eine ganze Menge von dem verbirgt, was uns Heutigen nur allzu bekannt ist.
Wir würden, wenn wir davon erzählen, heute vermutlich andere Bilder verwenden.
Aber es tut ganz gut, sich das, was uns derzeit beschäftigt, einmal ein wenig verfremdet anzuhören: in den Bildern, die die Menschen in einem anderen Erdteil vor über 2000 Jahren verwendet haben. Und darin uns heute erkennen.
Eine Form von biblischem Verfremdungseffekt also.
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So spricht der Herr:
Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie
und mag eure Versammlungen nicht riechen.
Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert,
so habe ich kein Gefallen daran
und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen.
Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder;
denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!
Es ströme aber das Recht wie Wasser
und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
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Einer aus der Menge sagte zu Jesus: Meister, ich habe meinen Sohn hergebracht zu dir, der hat einen sprachlosen Geist.
Und wo er ihn erwischt, reißt er ihn; und er hat Schaum vor dem Mund und knirscht mit den Zähnen und wird starr. Und ich habe mit deinen Jüngern geredet, dass sie ihn austreiben sollen, und sie konnten's nicht.
Jesus antwortete und sprach: O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Und sie brachten ihn zu ihm.
Und sogleich, als ihn der Geist sah, riss er ihn. Und er fiel auf die Erde, wälzte sich und hatte Schaum vor dem Mund.
Und Jesus fragte seinen Vater: Wie lange ist's, dass ihm das widerfährt?
Er sprach: Von Kind auf. Und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, dass er ihn umbrächte. Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!
Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst - alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.
Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Als nun Jesus sah, dass das Volk herbeilief, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre von ihm aus und fahre nicht mehr in ihn hinein!
Da schrie er und riss ihn sehr und fuhr aus. Und der Knabe lag da wie tot, so dass die Menge sagte: Er ist tot. Jesus aber ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf, und er stand auf.
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