Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt;
denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt.
Denn was da gesagt ist : »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren«, und was da sonst an Geboten ist,
das wird in diesem Wort zusammengefasst:
»Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«
Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses.
So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt,
dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf,
denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.
Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen.
So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis
und anlegen die Waffen des Lichts.
So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt,
nicht als Unweise, sondern als Weise,
und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse.
Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.
Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt,
sondern lasst euch vom Geist erfüllen.
Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern,
singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen
und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles,
im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Jesus ging weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.
Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu ihm:
Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?
Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, auf dass sie etwas hätten, ihn zu verklagen.
Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
Als sie ihn nun beharrlich so fragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen:
Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.
Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.
Als sie das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst;
und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.
Da richtete Jesus sich auf und sprach zu ihr:
Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt?
Sie aber sprach: Niemand, Herr.
Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.
Den Predigttext für heute kennen Sie alle.
Er ist vielleicht der berühmteste Text der ganzen Bibel.
Und er steht ganz an ihrem Anfang.
Ich lese aus der Schöpfungsgeschichte im Buch Genesis,
Kapitel 1 und 2:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war.
Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
Seit letztem Herbst habe ich eine Aufgabe,
die ich nicht ganz einfach, aber unglaublich spannend finde.
Ich darf angehende Polizistinnen und Polizisten unterrichten,
hier bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn.
Da sind viele kluge und interessante junge Menschen.
Die wollen wirklich etwas.
Die wollen etwas wissen.
Und sie wollen sich engagieren.
Die angehenden Polizisten und Polizistinnen,
sie haben sich vorgenommen, mit ihrem Beruf etwas Gutes zu tun.
Den Menschen zu helfen.
Darum geht es ihnen - und das spürt man auch.
Auch ich, meine Brüder und Schwestern, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit,
euch das Geheimnis Gottes zu predigen.
Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten.
Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern;
und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und der Kraft,
auf dass euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.
Der Predigttext führt uns heute nach Athen,
auf den Spuren des Apostels Paulus.
Und er führt uns nach Augsburg, genau heute.
Fangen wir mit Athen an:
Athen war zur Zeit des Apostel Paulus nicht mehr mächtig,
aber immer noch voller Geist.
Eine selbstbewusste Stadt.
Man ist gewohnt, dass neue Lehren auftauchen
Und man ist Streiten gewohnt.
Die vielen Götterstatuen machen es vor.
Im griechischen Götterhimmel ging es ja auch alles andere als friedlich zu.
Eine neue Lehre, ein neuer Gott: Das ist noch lange kein Grund zur Aufregung.
Wer hier spricht - der muss überhaupt erst einmal erreichen, dass die Menschen ihm zuhören. Vielleicht ist das gart nicht so viel anders als bei uns heute. Wenn wir von unserem Glauben sprechen, treffen wir ja viel weniger auf Widerstand als früher. Dafür viel mehr auf pures Desinteresse.
Aber Paulus spricht so, dass man ihm zuhört.
Was er von einem gewissen Jesus Christus und dessen Auferstehung sagt, das ist so ungewöhnlich, dass die Athener neugierig werden.
Sie bitten ihn, das ausführlicher zu erzählen.
So steht also Paulus auf dem berühmten Areopag.
Dort, wo das geistige Herz der Stadt schlägt.
Er schaut in eine Menge von neugierigen, skeptischen, vielleicht auch ein bisschen spöttischen Gesichtern.
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
und das Meer ist nicht mehr.
Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem,
von Gott aus dem Himmel herabkommen,
bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach:
Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen!
Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein,
und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein,
noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein;
denn das Erste ist vergangen.
Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!
Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!
Und er sprach zu mir: Es ist geschehen.
Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende.
Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
Wer überwindet, der wird dies ererben,
und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.